Der NVG-Fotorückblick

Die RETRO CLASSICS BAVARIA® vom 6.-8.12.2024 in Nürnberg ist immer wieder ein würdiger Klassiker-Saisonabschluss.


Hochkarätige automobile Klassiker, historische Nutzfahrzeuge (Omnibusse und LKW), historischer Rennsport hautnah und viele einzigartige Sonderschauen machen die beliebte Messe für Fahrkultur zu einem besonderen Erlebnis. 

Gemeinsam mit dem Automobil – Park Auwärter haben die Nutzfahrzeug Veteranen Gemeinschaft e.V. und die IG Süddeutsche LKW-Veteranen Freunde wieder den Nutzfahrzeug-Stand präsentiert. Neunzehn Omnibusse, ein Omnibusanhänger und und vier LKW und einem Auflieger begeistern die Besucher. 

Die bewährte Mischung aus Handel, Motorsport und Club-Szene „macht's", und der direkte, persönliche Kontakt auf einer klassischen Präsenzmesse ist eben durch nichts zu ersetzen - eine einzigartige Chance für alle Messeteilnehmer zum Jahresende 2024 und auch für uns mit der Szene der Nutzfahrzeug-Oldtimer ins persönliche Gespräch zu kommen.

Die RETRO CLASSICS BAVARIA® ist mehr als ein Informations- und Marktplatz: Neben einem Angebot renommierter Händler und Dienstleister und informativen Marken-Club-Präsentationen sind ihre einzigartigen Sonderschauen, insbesondere der von von uns präsentierten, betreuten und organisierten Nutzfahrzeuge das „Salz in der Suppe“. Wir sind da, um die Nutzfahrzeug-Oldtimer nahbar zu machen. Es ist gelebte Passion und viel Herzblut.

Es sind und waren die Helden des Alltags die uns täglich zur Schule fahren, den Rotwein aus Spanien bringen und dafür Sorgen das der Laden Deutschland läuft.

Abschließend kann mit Fug und Recht behauptet werden: die Szene lebt! 

Der Sonderpreis der Retro Classic Bavaria ging an einen Omnibus.

Der heute sehr seltene Setra SG 175 von 1965 besticht durch seine Originalität. Im Jahr 1959 entstand bei Kässbohrer in Ulm der erste selbsttragende Gelenkbus für den europäischen Markt, der Setra SG 165. Er war für maximal 165 Fahrgäste ausgelegt und exakt 16,5 Meter lang. Angetrieben wurde der Bus von einem Büssing Unterflurmotor im Vorderwagen. Dieser Gelenkbus wurde im Oktober 1961 durch den SG 175 für maximal 175 Passagiere ersetzt. Diese Weiterentwicklung verfügte über eine geänderte Konstruktion des Gelenks und basierte auf Henschel-Technik. Ein solches Exemplar überlebte die Zeit und gelangte zurück ins Herstellerwerk. Aus dem Kässbohrer-Depot konnte Helmuth Radlmeier den Gelenkbus etwa 2003 übernehmen. Er überarbeite das Fahrzeug und versah es mit zeitgenössischer Werbung. Seit Ende des Jahres 2024 ist der Bus Teil der Sammlung der BusCompany Franken.
 
Dieses Fahrzeug wird auf der Jubiläumsveranstaltung 130 Jahre Motor-Omnibus in Netphen, NRW vom 13.-15.06.2025 zu sehen sein. Also: please save the date!

Die erste Motor-Omnibus-Linie der Welt

Ein wiehernder Amtsschimmel machte im Jahre 1895 dem guten alten Postkutschenpferd ein Ende: Weil preußische Behörden die Realisation der Eisenbahnlinie von Siegen nach Dillenburg ständig verzögerten, ergriffen junge Siegerländer Unternehmer die Initiative: Sie gründeten die „Netphener Omnibusgesellschaft, die erste deutsche ÖPNV AG und stellten so die Weichen für die sensationelle Entwicklung des ersten Motoromnibusses der Welt. Und das nicht etwa in einer der großen Metropolen, sondern in der damals noch tiefsten Provinz. Die Firma Benz in Mannheim (dort baute man damals pro Jahr 134 Pkw) wurde beauftragt, auf der Basis eines der ersten Autos, dem sogenannten „Landauer", , einen Omnibus zu konstruieren. Eine technische Pioniertat: Der Ur-Bus von Benz hatte einen hinten liegenden Einzylindermotor, einen Hubraum von 2650 ccm, 5 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 20 km/h.

Am 18. März 1895 war der große Tag, der weltweit Verkehrsgeschichte schreiben sollte: Um 6.00 Uhr morgens knatterte der erste Benzinmotor-Omnibus auf diesem Globus fahrplanmäßig von Netphen nach Deuz und von dort zurück über Netphen nach Siegen. Eine Weltpremiere, doch keine einfache Tour: Auf einer Steigung zwischen Netphen und Deuz mussten die Passagiere aussteigen und dem Wagen mit Muskelkraft weiterhelfen. Auch die Bequemlichkeit ließ im Urahnen unseres modernen Reisebusses noch zu wünschen übrig: Auf den schlechten Straßen zerfetzten die Vollgummi-Reifen schnell, man musste auf die traditionelle Eisenbereifung zurückgreifen. Einziger Luxus war eine Heizung, die an den Kühlwasserkreislauf angeschlossen wurde. So konnte man zu einer Zeit, als in den Metropolen der Welt nur Pferdebusse verkehrten, für 70 Pfennig per Motorkraft von Siegen nach Deuz gelangen: Der erste Schritt zu einer Revolution des Verkehrswesens war getan.
 
Um dieses Welt-Jubiläum gebührend feiern zu können, bedarf es neben der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Bürger, Institutionen und Behörden auch finanzieller Unterstützung von Sponsoren. Wenn Sie als Sponsor der Veranstaltung auftreten, bieten wir Ihnen vielfältige Präsentationsmöglichkeiten Ihrer Aktivitäten und Angebote:

Von der Nennung auf allen Werbe- und Informationsmaterialien über die Möglichkeit eines Informationsstandes auf dem Festgelände bis hin zur Teilnahme mit Ihren Gästen an der Festveranstaltung am Samstagabend auf dem Rathausplatz in Netphen.

Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Ihr Engagement!

Ansprechpartner:
AG Omnibusjubiläum
E-Mail: omnibus@netphen.de 
Telefon: 02738/603-255

Autor & Fotos: Holger Hahn (München)